Coimbraprotokoll beendet…
Schweren Herzens habe ich im Juni 2022 nach fünf Jahren das Coimbraprotokoll beendet.
Dieser Weg ist also jetzt zu Ende.
Ich musste mich nach all den Jahren, in denen ich mich bedingungslos an alle Vorgaben gehalten habe, entscheiden. Und mir selbst die Frage beantworten:
Hat es meinen Verlauf gestoppt?
Leider nein.
Ist es das Wert, auf viele Sachen zu verzichten?
Nein.
2017 kam das CP von Brasilien nach Deutschland und nach Europa. Es schien für mich eine Möglichkeit den Verlauf zu stoppen, zumal es keinen schulmedizinischen Ansatz gibt. Bis heute nicht.
Es war also auf jeden Fall einen Versuch Wert. Nachdem ich mich damals in das ganze Thema eingelesen hatte, habe ich im Februar 2017 einen der ersten deutschen Protokollärzte aufgesucht.
Inzwischen gibt es immer noch keine neuen Medikamente die mir zur Verfügung stehen würden.
Im Dezember war ich nach drei Jahren das erste Mal wieder für einen langen Aufenthalt in Hachen.
Ich habe Erkenntnisse mitgenommen, für mein tägliches Leben, wie ich mir selbst helfen kann.
Erstens: ich werde wieder mit meinen heißgeliebten Joggingschuhen gehen. Die letzten Jahre habe ich immer höhere Schuhe getragen, um nicht umzuknicken.
Damit kann ich aber nicht abrollen.
Andere Strategie: Joggingschuhe anziehen plus Orthese für mein Fussgelenk.
Das klappt besser. Diese Lösung musste ich erst finden.
Jetzt werde ich mich umgewöhnen. Ich kann mir nur selbst helfen.
Ich trainiere wieder an der Treppe, die ich hier zuhause zur Verfügung habe, sogar mit Handläufen rechts und links.
Nachdem ich ein Jahr durch meine Booster Impfung ausgebremst war und ich auf den Fahrstuhl angewiesen war (zum Glück habe ich den), nehme ich jetzt bewusst die Treppe als Training.
Das ist doch ansatzweise wie früher, nur trainiere ich eben anders.
In Hachen haben sie durch einen Zufallsbefund festgestellt, dass ich eine Deckplattenfraktur im obersten Brustwirbel habe. Keine Ahnung woher ich das habe.
Ich war hier zuhause bei der Knochendichtemessung, ich habe Osteoporose, das ist genetisch bedingt (meine Mutter hatte Osteoporose) plus die MS, die gar nicht hilfreich ist.
Fünf Jahre habe ich bewusst auf einen geringen Calciumgehalt des Wassers geachtet. Jetzt die Kehrtwendung 🙂 Viel Calcium ist ein Schlüssel.
Es wird dauern, bis ich das verinnerlicht habe.
Das Schlimme ist: Es schmeckt mir überhaupt nicht…das ist leider gar nicht hilfreich.
Ich rede mir das schön und gehe davon aus, dass ich mich dran gewöhne.
Das Leben ist manchmal so.
Machste nix…