Polizei. Dein Freund und Helfer. Definitiv!

Letzte Woche hatte ich einen Brief im Briefkasten. Von der Polizei…. Oh ne. Nicht schon wieder ein Ticket. Neulich hatte ich Post, weil ich unerlaubterweise in Dülmen auf dem Parkplatz geparkt hatte. Zwei Tage später war auf diesem Platz Markt. Wegen Weihnachten verschoben. Und plötzlich stand mein Auto mittendrin. Statt nur dabei. Nicht dass nicht irgendwo darauf hingewiesen worden war. Tja. Hab ich wohl nicht geschnallt. Oder nicht gesehen. Wie auch immer.

Ich wollte Montags früh nach Hause fahren. Daraus wurde nix.
13 Uhr wurde der Markt abgebaut. Und mein Auto quasi befreit. Was die Stadt Dülmen nicht daran gehindert hat, mir ein Ticket zu schicken. Selbst Schuld, wenn man unaufmerksam oder blind ist. So wie ich.

Auf jeden Fall habe ich mit einem ähnlichen Brief gerechnet. In Erwartung eines weiteren Vergehens, wie es immer so schön heißt, hab ich den Brief geöffnet und:

Überraschung!

Mein heißgeliebtes Mountainbike ist nach über drei Jahren gefunden worden. Oha. Damit hab ich nicht gerechnet! Positive Nachrichten von der Polizei. Wie ein Wunder, ich kann mich nicht erinnern, sowas schon einmal erlebt zu haben.
Eigentlich tolle Nachrichten.
Ich habe mit dem Hauptkommissar telefoniert.
Er hat mir geholfen und hat bei meiner Versicherung angerufen.
Hat sich erkundigt, ob damals eine Entschädigung bezahlt worden ist. Ja, ist es. Vor vielen Jahren hatte ich dieses ziemlich hochwertige Fahrrad bei einem Laden in Schwäbisch Hall bestellt. Hat mich mein Trainergehalt eines ganzen Jahres gekostet. Mein Fahrrad ist mit mir durchs Sauerland gefahren, hat einen Triathlon in Münster absolviert und ich hatte Mega Spaß.

Dann war es weg. Ich habe um mein Rad getrauert. Ich kann mich an meine letzte Fahrt erinnern. Von unserem damaligen Haus zur unserer neuen Wohnung.
Dass das meine letzte Fahrt wird, hätte ich aber niemals gedacht. Am gleichen Abend konnte offenbar jemand nicht widerstehen und mein Rad war weg. Vermutlich hat der Dieb gesehen, dass das zu einer ganz besonderen Sorte gehört. Extrem ärgerlich.

Die Versicherungssumme deckte ziemlich genau ein Fünftel des Wertes ab.
Der Polizist hat mich genau aufgeklärt, welche Möglichkeiten ich jetzt habe. Er hat mir angeboten, in die Asservatenkammer zu gehen und Fotos zu machen. Die hat er mir dann per Mail geschickt. Ich habe mein Rad sofort erkannt. Definitiv war das Meins.

Dieses Rad gehörte aber nun meiner Versicherung. Die mich damals mit 200 Euro pauschal entschädigt hat.

Da hab ich wieder etwas Neues gelernt. Mit 200 Euro hätte ich mein Rad „auslösen“ können. Um es dann zu nutzen oder zu verkaufen.
Hm. Kurz überlegt. Dann war für mich klar, dass es nur noch einen emotionalen Wert für mich hätte. Aufgrund meiner gesundheitlichen Situation könnte ich es auf keinen Fall wie früher nutzen.

Am nächsten Morgen habe ich das dem äußerst hilfsbereiten Polizisten mitgeteilt, dass ich es nicht mehr gebrauchen kann. Und dass zwar mein Herz blutet, aber es dann wohl auf dem Müll landet.
Nein, es landet nicht auf dem Müll. Entweder wird es gemeinnützig abgegeben oder es wird versteigert.

Na immerhin. Ich hatte mich innerlich schon im September 2016 davon verabschiedet.
Die Erinnerungen bleiben.
Ich habe noch ein Bild, wo ich mit meinem Sohn eine letzte Tour Im Sauerland gemacht. Eine tolle Zeit.

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