Man wächst mit den Herausforderungen. Das zeigt sich immer wieder im Leben. Da steht man plötzlich vor Aufgaben, die erscheinen einem unlösbar. So wie unsere neue Küche. Ich hätte ursprünglich nicht gedacht, dass eine Küche aus so vielen Einzelteilen bestehen kann. Aber der gefühlt 3 Meter lange Kassenbon ließ es schon erahnen. Also machte ich mich mit extrem tatkräftiger Unterstützung an die Arbeit. Ein Freund von mir hatte einen Anhänger besorgt, der doch kleiner war, als wir gedacht hatten. Ich muss zugeben, ein Sofa (zwar klein, aber irgendwie doch groß genug 😉 ), eine Spülmaschine, ein Kühlschrank, ein Backofen und die anderen Einzelteile nahmen doch enorm Platz ein… Insgesamt fanden 92 Pakete dann unter Schwierigkeiten den Weg in unsere Wohnung. Dafür mussten wir aber tatsächlich zweimal fahren mit Auto und Anhänger, und auf dem Rückweg von der ersten Fahrt haben wir dann gleich kurzentschlossen noch ein Auto mitgenommen… Das Beladen war dann eine echte Herausforderung für fünf Leute. Jeder Kubikzentimeter musste genutzt werden. Drei von uns fühlten sich grandios an unsere Jugend erinnert (die anderen beiden waren damals noch nicht auf dem Markt…äh, geboren). Damals kam der Gameboy auf den Markt und damit das von vielen heißgeliebte Tetris. Man bekam immer am meisten Punkte, wenn man die Blöcke so organisierte, dass man am Ende das ganz lange Teil am Rand reinfallen lassen konnte…und dann vier Reihen auf einen Schlag entfernt wurden. 😉 BÄMM! 😀
Hier war aber tatsächlich die Herausforderung nicht sooo speziell. Die Aufgabe lautete „nur“: alle 92 Pakete (und da waren einige richtig (!) große dabei), so zu platzieren, dass es am Ende passt. Und dann zum krönenden Abschluss auch noch fünf Leute sitzen konnten.
Ja, man wird erfinderisch. Man muss auf den Schoss nehmen, unter die Füße stellen und drauftreten, festhalten und aufpassen, dass beim Bremsen nicht das Genick in Gefahr gerät. Aber da quasi jeder Kubikmillimeter mit irgendetwas gefüllt war, wackelte auch ziemlich wenig.
Wir haben für diese Herausforderung vier Stunden gebraucht. Dann musste der ganze Krempel auch noch in die Wohnung. Zweite Etage, aber Fahrstuhl…was ein Glück. Einige Sachen passten aber beim besten Willen nicht in den Fahrstuhl. Zum Beispiel die beiden Küchenarbeitsplatten, jede war 2,46 Meter lang. Mein Freund fragte dann meine Schwester: „wie kriegen wir die denn jetzt um die Ecke??“. Er selbst wohnt in der 4. Etage, ohne Fahrstuhl, seeeehr enges Treppenhaus. Dann zeigte sich, was für ein Riesenvorteil ein barrierefreies Haus und Treppenhaus ist. Die Antwort kam ganz lässig unter Lachen von meiner Schwester: „Wir gehen einfach um die Kurve.“ Mein Kumpel konnte es erst nicht glauben und hat sich dann wie Bolle gefreut. Ohne Probleme konnten sie die langen Platten durchs Treppenhaus tragen. Im Laufe des Nachmittags haben dann alle Pakete den Weg in die Wohnung gefunden, die sich vorher in einem so aufgeräumten Zustand befand (leer), den sie niemals wieder erreichen wird. Dafür füllte sich dann aber unser Zuhause mit Leben, und das war das Ziel.
Es zeigte sich dann, dass die Wohnung unglaublich viele Zimmer hat, weil wir ständig die Päckchen und Pakete gesucht haben. Beim Reintragen konnte man unmöglich direkt sortieren.
Na ja, ein Ikea Mitarbeiter könnte das vielleicht, von uns konnte das aber niemand. Von der Suche und dem ganzen Aufbau erzähle ich demnächst mehr.
Bis dahin, probiert doch mal Tetris aus, das ist wirklich ein tolles und unterhaltsames Spiel… 😉